Beim Einbau oder Austausch von Fenstern können Fehler weitreichende Folgen haben: Wärmebrücken, Undichtigkeiten und schlimmstenfalls sogar Bauschäden können die Funktion der Fenster beeinträchtigen und wirken sich negativ auf die Wohnqualität wie auch die Bausubstanz aus. Die anfängliche Absicht, Energie zu sparen und die Heizkosten zu senken, geht dann oft nach hinten los.

1. Verwendung der falschen Tragklötze

Werden Tragklötze falsch positioniert oder sind nicht ausreichend tragfähig, kann es zu Verformungen am Fenster kommen, ungeeignete Materialien können die Abdichtung beeinträchtigen. Tragklötze müssen aus möglichst wenig wärmeleitendem Material bestehen, wird der Blendrahmen in der Isolierebene eingebaut, sollten winkelförmige Tragklötze verwendet werden. Zur optimalen Lastabtragung werden die Klötze in den Eckbereichen bzw. unter den Mittelpfeilern angeordnet.

2. Schlecht gedämmte Verankerung der Fenster in der Laibung

Für stabilen Halt der Fenster in der Fensteröffnung sorgt die Verankerung mit der seitlichen Fensterlaibung. Dieser Bereich muss sorgfältig abgedichtet und gedämmt werden, um Zugluft, Feuchtigkeit und Wärmeverluste zu verhindern. Ideal im Altbau sind hochdämmende Einbausysteme, in denen sämtliche Anschlussstellen des Fensters integriert sind.

3. Falsche Position des Fensters in der Fensteröffnung

Fenster Einbau: Die richtige Positionierung
Fenster Einbau: Die richtige Positionierung

Die Position des Fensters in der Laibung entscheidet maßgebend über die lückenlose Wärmedämmung der Gebäudehülle. Werden die Fenster bei einem Austausch mittig eingebaut, wird der Anschluss an die Außendämmung beeinträchtigt oder fehlt komplett, die Wärmebrücke am Einbaurand sorgt für Energieverluste. In Kombination mit einer Fassadensanierung sollten die Fenster entweder vor oder bündig mit der Außenkante der Laibung eingebaut werden. Die Dämmebene überdeckt dann die Anschlüsse des Fensterrahmens ans Mauerwerk.

4. Fehlerhafter Fugendichtung

Wird die Fuge zwischen Fenster und Mauerwerk wie früher üblich nur mit Bauschaum ausgefüllt, entsteht eine Wärmebrücke, da der Bauschaum weder die Dämmwirkung noch die für eine 100%-ige Dichtheit nötige Elastizität aufweist. Fachgerecht wird die Fuge auf der Außenseite mit einem vollständig ausfüllenden Kompriband abgedichtet, auf der Innenseite können zum Beispiel Dichtfolien verwendet werden.

5. Fensterbank nicht thermisch entkoppelt

Sind die Fensterbank und der untere Fensterrahmen nicht thermisch voneinander getrennt, kommt es hier zu einer lästigen Wärmebrücke. Die Entkopplung erfolgt über spezielle Anschlusselemente, auf die das Fenster aufgesetzt wird. Anschließend kann die Fensterbank eingebaut und zum Element hin sowie an den Bauwerksanschlüssen abgedichtet und gedämmt werden.

6. Dämmfehler am Rollladenkasten

In Altbauten sind Rollladenkästen echte Wärmelecks, da die Dämmung meist komplett fehlt. Werden neue Fenster eingebaut, sollten deshalb auch die Rollladenkästen ausgetauscht oder zumindest nachträglich gedämmt werden. Dies kann über eine Innendämmung oder über einen wärmegedämmten Kastendeckel erfolgen. Auch die Gurtdurchführungen dürfen nicht vergessen werden. Gegen Zugluft hilft ein Austausch gegen Gurtdurchlässe mit integrierter Bürstendichtung.